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Rohrmeisterei Schwerte

1.760 m²

Schwerte

2003

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Die Rohrmeisterei wurde aus Ziegelmauerwerk mit aussteifenden Mauerwerkspfeilern auf einer Grundfläche von ca. 70 x 24,50 m errichtet. Fassade und Dachtragwerk der Halle sind in Längsrichtung in 10 Felder mit einem Achsmaß von etwa 7,00 m gegliedert. Das Gebäude wird durch zwei Querwände in zwei dreiachsige Hallen und eine vierachsige Halle unterteilt. Das Dach mit der charakteristischen Form eines Segmentbogens wird von Stahlfachwerkbindern stützenfrei überspannt. Die Träger liegen auf den Außenwänden auf. Die Traufhöhe beträgt rund 6,00 m i. M., die Scheitelhöhe des Daches etwa 5,00 m, so dass die Giebel im First eine Höhe von 11,00 m aufweisen.

Halle 1 – Gastronomie
Das Betreiberkonzept wünschte für die Gastronomie unterschiedliche Bereiche: Restaurant, Bistro, Bar, Lounge, Stammtisch. Die schiefwinklig eingestellte, gläserne Restaurantbox ist charakteristischer Mittelpunkt der Halle. Um die Box herum entstehen Bereiche mit eigener Qualität für die übrigen Nutzungen. So konnte das Flair der Halle erhalten bleiben. Die Einrichtung wurde mit Ausnahme der Stühle von den Architekten vollständig geplant und individuell gefertigt. Die gastronomische Infrastruktur mit Küche, Lager, Spüle, Kühlung, Anrichte, Personalräume, Büro, WCs, Lüftungstechnik wurde in den neuen Einbauten organisiert.

Halle 2 – Foyer
In der Mitte des Gebäudes ist der Haupteingangsbereich mit dem Foyer und den notwendigen Nebenräumen (WCs / Lager) organisiert. Im Obergeschoss sind vermietbare Büros und Gruppen-/Besprechungsräume angeordnet. Die haustechnischen Zentralen für Lüftung, Heizung und Elektrik sind in „Containern“ auf die Decke des OGs gestellt.

Halle 3 – Veranstaltungssaal
Die Halle 3 wird als multikultureller Veranstaltungssaal mit Szenenfläche genutzt. Der Saal ist für maximal 600 Sitzplätze ausgelegt. Neue Einbauten in den Ecken dienen der Unterbringung notwendiger Nebenräume (Lager / Künstlergarderoben).

Umfeld
Die Entwicklung des südlichen Freigeländes, der beiden benachbarten Wohnhäuser und der gegenüberliegenden, ehemaligen Trafostation ist Gegenstand der weiteren Projektentwicklung.

Umsetzung
Die architektonische Umsetzung bewahrt den Charakter und die Geschichte des Industriebauwerks.

Dach – Neue Dachhaut auf vorhandenem Tragwerk als Warmdach mit gelochten Trapezblechen, Wärmedämmung und vorbewittertem Titanzink. Beibehaltung der Traufe durch einen Versprung der Dachhaut. Haubenaufsatz im Firstbereich für Lüftung und RWA.

Fassade – Reinigung und partielle Wiederherstellung des Ziegelmauerwerks (Reichsformat). Nicht-originale Fassadenfelder sind je nach Nutzung und Zerstörungsgrad unter Neuinterpretation des historischen Gliederungsprinzips der Zwillingsfenster aufgemauert und teil- bis ganz verglast.

Innenräume – Sämtliche alte Einbauten in der Halle mussten wegen der schlechten Substanz entfernt werden. Die Hallenwände sind mit allen charakteristischen Eigenschaften, Fehlstellen und vorhandenen Einbauteilen in ihrem „Ist-Zustand“ belassen. Die neuen Einbauten treten durch ihre Ausgestaltung mit modernen Materialien (glatter Beton, Stahl, Glas) in einen spannenden Dialog mit der vorhandenen Substanz. Die technischen Installationen sind weitgehend „sichtbar“ im Bereich der Dachkonstruktion und auf den Wänden geführt. Der Fußboden wurde ausgeglichen (nivelliert), isoliert und mit neuem Bodenbelag vorsehen.

Außenanlagen – Auf dem nördlichen Grundstücksteil werden die PKW-Stellplätze in der erforderlichen Anzahl parallel zum Gebäude organisiert. Streifen aus Patchwork-Pflaster markieren rechtwinklig dazu die Nord-Süd-Wegeverbindungen. Nach Süden ist eine Terrasse vorgelagert, die als Außenfoyer und im Bereich der Gastronomie als Biergarten genutzt wird. Der erforderliche Schallschutz zur Nachbarschaft wird mit Gabionenwänden entlang der Zufahrt erreicht.